Outdoor-Saison verlängern mit einer Terrassenheizung.
Frühling, Sommer, Herbst und Winter – auf die Jahreszeiten mit ihren klassischen Merkmalen ist schon lange kein Verlass mehr. Oft beginnt der Sommer schon im Frühjahr und nicht selten verzeichnet ein Dezember Temperaturen im zweistelligen Bereich. Schön für alle, die sich in ihrem Außenbereich eine gemütliche Terrasse errichtet und eingerichtet haben. Doch es gibt auch die anderen Extreme: ungewöhnlich kühle Sommer oder frühzeitige Herbsteinbrüche. Wer seine Terrasse beheizt, kann dem unbeständigen Wetter etwas entspannter entgegenblicken und die Zeit im Freien auch genießen, wenn das Thermometer fällt. Ob sich dafür Strom, Holz oder Gas am besten eignet und welche Varianten überhaupt möglich und erlaubt sind, erläutern wir Ihnen im vorliegenden Blogbeitrag.
Inhaltsverzeichnis:
- Herausforderungen bei der Terrassenbeheizung
- Terrasse beheizen mit Gas
- Terrasse beheizen mit Strom
- Terrasse beheizen mit Holz
- Terrasse beheizen: Welche Terrassenheizung kostet am wenigsten?
- Fazit: Terrasse beheizen mit Strom, Gas oder Holz?
1. Herausforderungen bei der Terrassenbeheizung
Im ersten Moment mag es seltsam klingen, die Terrasse beheizen zu wollen. Immerhin handelt es sich um einen Ort im Freien, weder Wände noch eine Decke könnten die Wärme daran hindern, einfach so davonzuziehen. Wenn in den eigenen vier Wänden schon darauf hingewiesen wird, die Fenster immer geschlossen zu halten, wenn die Heizung läuft, wie soll es dann erst draußen funktionieren? Wenn Ihre Terrasse nicht gerade über Seitenwände oder eine Überdachung verfügt, müssen Sie mit durchaus großen Wärmeverlusten und einem hohen Energiebedarf rechnen. Doch dank vieler verschiedener Heizungsarten gibt es auch für den Außenbereich sinnvolle Lösungen. Sie sollten allerdings gezielt und verantwortungsvoll eingesetzt werden, damit die Erzeugung wohliger Wärme ökologisch vertretbar bleibt.
2. Terrasse beheizen mit Gas
Mit gasbetriebenen Terrassenheizungen lässt sich großflächig Wärme erzeugen. In Außenbereichen von Restaurants und Bars stellen sie deshalb die bevorzugte Wahl dar.
Arten und Funktionsweise
Der sogenannte Gasheizstrahler ist die bekannteste Heizungsart dieser Kategorie. Ob in der Form eines Pilzes, einer Säule oder einer Pyramide – die Funktionsweise ist immer gleich. Im Standfuß des Gasheizstrahlers befindet sich eine Propangasflasche. Sobald Sie das Gas entzünden, werden die Abstrahlelemente erhitzt und geben Wärme ab. Wie stark, lässt sich normalerweise regulieren. Zu beachten gilt, dass der Gasheizstrahler sicher steht und dass der erforderliche Sicherheitsabstand zu der vorhandenen Einrichtung sowie zu allen anwesenden Personen eingehalten wird.
Vorteile von gasbetriebenen Terrassenheizungen
Heizpilz, Heizsäule und Heizpyramide sind äußerst praktische und preiswerte Heizungsgeräte für die Terrasse. Sie lassen sich flexibel dort aufstellen, wo sie gebraucht werden. Weder benötigen Sie eine Steckdose noch ein langes Kabel. Während Heizpilze die Wärme eher auf Augenhöhe verteilen, wärmen kleinere Gassäulen die Sitzenden. Gasheizstrahler geben ihre Wärme in alle Richtungen ab, sodass gleich mehrere Personen etwas davon haben. Wer ein Modell mit sichtbarer Flamme wählt, zaubert sogar ein wenig Lagerfeuerromantik in den Außenbereich. Die Terrasse beheizen Sie mit einem Heizpilz außerdem sehr sicher, vorausgesetzt, Sie kaufen ein Produkt mit Umkippsicherung.
Nachteile von gasbetriebenen Terrassenheizungen
Bedauerlicherweise gibt es auch ein paar Punkte, die gegen den Einsatz von Heizpilz und Co. sprechen. Nicht ohne Grund gab es mit dem erhöhten Aufkommen der Gasheizstrahler seinerzeit zahlreiche Diskussionen. Die Gründe waren und sind der hohe Energiebedarf und die schlechte CO2-Bilanz. Mit einer speziellen Öko-Funktion an modernen Geräten kann man den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß jedoch um bis zu 80 Prozent verringern. Immerhin! Weiterhin sollten Sie sich darauf vorbereiten, dass Sie bei regem Betrieb der gasbetriebenen Terrassenheizung häufig die Propangasflasche wechseln müssen. Eine handelsübliche Flasche (11 Kilogramm) heizt für etwa zehn Stunden ein. Halten Sie also immer eine in Reserve bereit, damit Sie nicht auf einmal im Kalten sitzen.
3. Terrasse beheizen mit Strom
Nicht erst, seit die Gaspreise explodiert sind, stiegt die Nachfrage nach elektrisch betriebenen Terrassenheizungen. Stellen Sie wirklich eine Alternative da?
Arten und Funktionsweise
Es gibt Infrarot- und Elektroheizstrahler. Beide arbeiten mit Strom. Je nach Modell werden sie auf den Boden gestellt oder an die Wand montiert. Im Gegensatz zu einem gasbetriebenen Heizstrahler sind sie nämlich viel leichter, denn in ihrem Standfuß versteckt sich keine elf Kilogramm schwere Propangasflasche. Bei einem Elektroheizstrahler erhitzt der Strom die im Gerät integrierten Heizstäbe; bei einem Infrarotstrahler wird der Strom in Infrarotstrahlung umgewandelt, die als Strahlungswärme für angenehme Temperaturen im Außenbereich sorgt. Dann gibt es noch die sogenannten IR-Dunkelstrahler, deren Heizelemente verdeckt sind. Sie senden daher kein rotes Licht, sondern wärmen, ohne zu leuchten.
Vorteile von strombetriebenen Terrassenheizungen
Während ein Gasheizstrahler die Wärme großflächig verteilt, wärmt eine elektrisch betriebene Terrassenheizung zielgerichteter. Einfach Stecker in die Steckdose und los geht’s. Ein Knopfdruck genügt, um in den Genuss der Strahlungswärme zu kommen, ein langes Aufheizen ist nicht notwendig. Sowohl Infrarot- und Elektroheizstrahler arbeiten vollkommen geräusch- und geruchlos, auch diese Tatsache macht sie zu angenehmen Begleitern im Außenbereich. Weiterer Pluspunkt: Strom kommt aus der Dose, das „Brennmaterial“ haben Sie also immer vor Ort und müssen es nicht erst besorgen.
Nachteile von strombetriebenen Terrassenheizungen
Wo kein Kabel, da kein Strom: Nur, wenn es eine Steckdose in greifbarer Nähe oder ein langes Kabel gibt, kann die Elektroheizung in Betrieb gehen. Die Geräte können also nicht einfach an jedem x-beliebigen Ort aufgestellt werden wie etwa ein gasbetriebener Heizpilz. Der zweite Wermutstropfen sind die hohen Strompreise: Infrarot- und Elektroheizstrahler verbrauchen ziemlich viel Energie und sind im Unterhalt nicht gerade die günstigste Art der Terrassenheizung.
4. Terrasse beheizen mit Holz
Neben Gas und Strom gibt es eine dritte Variante, die Terrasse zu beheizen: mit dem natürlichen Werkstoff Holz. Sind Sie bereit für romantische Lagerfeuerstimmung?
Arten und Funktionsweise
Beim Brennmaterial Holz denkt wahrscheinlich jeder zunächst an ein Lagerfeuer. Aber natürlich geht es beim Thema Terrasse beheizen nicht darum, Holz auf dem Terrassenboden aufzuschichten und anzuzünden. Das ist auch gar nicht erlaubt. In Feuerschalen und Feuerkörben aus – in der Regel – pulverbeschichtetem Metall brennt das Feuer dagegen kontrolliert und verzaubert aus sicherer Entfernung mit seinem knisternden Flammenspiel. An einige Modelle kann sogar ein Grillrost angebracht werden, sodass Ihnen nicht nur warm ums Herz wird, sondern auch für kulinarische Freuden gesorgt ist. Spezielle Terrassenöfen und Gartenkamine zählen ebenfalls zu den beliebten Holzfeuerstellen für den privaten Außenbereich. Die Palette reicht von transportablen Modellen bis hin zum gemauerten Kamin.
Vorteile einer Holz-Terrassenheizung
Eine Feuerschale oder ein Feuerkorb ist schnell aufgestellt, Sie müssen lediglich darauf achten, dass es einen festen Untergrund gibt und dass ausreichend Abstand zu brennbaren Gegenständen eingehalten wird. Im Gegensatz zu Gas oder Strom kostet Holz vergleichsweise wenig. Darüber hinaus handelt es sich um einen umweltfreundlichen, nachwachsenden Rohstoff, der CO2-neutral verbrennt. Weiterhin können Feuerschalen, Feuerkörbe, Gartenkamine und -öfen mehr, als nur die Terrasse beheizen: Sofern ein Rost vorhanden ist, lassen sie sich als Grill nutzen. Wohlige Wärme gepaart mit kulinarischem Genuss, was kann es Schöneres geben?
Nachteile einer Holz-Terrassenheizung
Offenes Feuer birgt immer ein paar Gefahren und deshalb müssen einige Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden: Es gibt einen gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstand, der gewährleistet sein muss. Weiterhin darf die Feuerstelle einen Durchmesser von 100 Zentimetern nicht überschreiten, falls doch, können Sie Probleme mit dem Ordnungsamt bekommen. Im Vergleich zu Gas- und Stromheizungen benötigt die Wärmeentwicklung außerdem ein wenig mehr Zeit, denn das Holz muss erst einmal Feuer fangen. Auch lässt sich die Hitze nicht so gut regulieren. Zudem sollten Sie immer einen ausreichend großen Vorrat an Holz zu Hause haben, damit das wärmende Feuer bei Bedarf jederzeit entfacht werden kann und nicht schon nach kurzer Zeit erlischt.
5. Terrasse beheizen: Welche Terrassenheizung kostet am wenigsten?
In diesem Punkt müssen wir zwischen Anschaffung und Betrieb unterscheiden. Einfache Gasheizstrahler gibt es ab 100 Euro, einen klassischen E-Strahler bekommen Sie bereits für 60 Euro. Noch günstiger sind Feuerschalen oder Feuerkörbe, die günstigsten Modelle kosten um die 40 Euro. Bei allen drei Heizungsarten gilt: Die Preise sind nach oben hin offen. Je effizienter, komfortabler, größer und haltbarer ein Gerät, desto tiefer müssen Sie in die Tasche greifen. Für einen Design-Gasheizstrahler mit Eco-Funktion und Temperaturregler kommen schnell ein paar hundert Euro zusammen; Infrarot-Modelle mit Fernbedienung und Bewegungssensor bewegen sich in einer ähnlichen Preisklasse. Wer mit einem hochwertigen Bausatz für einen Gartenkamin liebäugelt, findet sich schnell im vierstelligen Bereich wieder.
In Sachen Betrieb kommt es letztendlich immer darauf an, wie oft und wie lange Sie die Terrasse beheizen möchten. Ein Elektroheizstrahler zieht Strom. Wenn Sie Ihren Eigenbedarf nicht gerade mithilfe einer Solaranlage decken, wird nach dem gültigen Tarif Ihres Energieversorgers abgerechnet. Bei einer gasbetriebenen Terrassenheizung wird per Gasflasche abgerechnet: Elf Kilogramm Propangas kosten etwa 20 Euro. Mit einer solchen Flasche können Sie den Gasheizstrahler etwa zehn Stunden lang betreiben. Holz ist von allen das günstigste Brennmaterial.
6. Fazit: Terrasse beheizen mit Strom, Gas oder Holz?
Wer seinen Freisitz auch bis tief in die Abendstunden sowie in der Nebensaison ausgiebig nutzen möchte, kann die Terrasse beheizen. Wie wir gesehen haben, stehen mit Strom, Gas und Holz verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, im Außenbereich für Wärme zu sorgen. Es gibt weder die beste Heizungsart noch ein No-Go. Wie so oft kommt es eher darauf an, welche Ansprüche Sie haben, was die räumlichen Gegebenheiten zulassen und wie hoch Ihr Budget ist. Der Klassiker und für nahezu alle Terrassen geeignet ist ein gasbetriebener Heizpilz. Den höchsten Komfort verspricht wiederum ein strombetriebener Heizstrahler. Und Naturliebhabern dürfte das knisternde Holz in einer Feuerschale oder einem Gartenkamin am meisten Wohlbehagen bereiten.