Was ist der Unterschied zu WPC?
Wer sich gegen Holz als Terrassenbelag entscheidet, braucht sich über fehlende Alternativen nicht zu beklagen. Eine dieser Alternativen ist WPC, ein inzwischen recht gängiger Verbundwerkstoff, der aussieht wie Holz, aber besser für den Außenbereich geeignet ist. Und dann gibt es da noch die relativ neuen Terrassendielen aus BPC: Dabei handelt es sich ebenfalls um einen Verbundwerkstoff, der häufig als umweltfreundlichere Variante der WPC Dielen beworben wird. Doch was ist dran an der Sache? Welche der beiden Materialien ist wirklich besser? Und wo liegen die Unterschiede? Wir haben beide Werkstoffe für Sie verglichen und präsentieren Ihnen im folgenden Blogbeitrag die Vor- bzw. Nachteile von WPC und BPC Terrassendielen.
Inhaltsverzeichnis:
- WPC und BPC: Die Ausgangsmaterialien
- Die Vor- und Nachteile von BPC Terrassendielen
- Die Vor- und Nachteile von WPC Terrassendielen
- Gestaltungsvarianten bei WPC und BPC Terrassendielen
- Sind BPC Terrassendielen langlebiger als WPC Dielen?
- BPC und WPC: Welches Material punktet beim Verlegen?
- Keine Unterschiede zwischen WPC und BPC beim Pflegeaufwand
- Unser Fazit: WPC schlägt BPC
1. WPC und BPC: Die Ausgangsmaterialien
WPC (Wood Plastic Composite) ist ein Verbundwerkstoff aus Holz und Kunststoff, bei dem der Kunststoffanteil je nach Hersteller schwanken kann, aber immer deutlich geringer ist als der des Holzes. Das Holz wird in Form von Sägespänen oder Holzfasern beigemischt, das häufig als Nebenprodukt aus anderen Produktionsabläufen wiederverwertet wird. Der Kunststoff besteht aus Polypropylen oder Polyethylen. Hinzu kommen fünf bis zehn Prozent an verschiedenen Additiven, die zum Beispiel der Farbpigmentierung dienen oder die Widerstandsfähigkeit erhöhen. Die Eigenschaften des Kunststoffs sorgen dafür, dass die Terrassendielen den Witterungsverhältnissen im Außenbereich besser gewachsen sind als Terrassendielen aus Holz. Hinsichtlich Lebensdauer und Beständigkeit stellen sie also praktisch eine Weiterentwicklung der reinen Holzdielen dar. Einige der typischen Holzmerkmale wie die angenehme Haptik sind entsprechend nicht mehr ganz so stark ausgeprägt.
Im Gegensatz dazu besteht BPC gar nicht mehr aus Holz. Die Abkürzung steht für Bamboo Plastic Composite, was konkret bedeutet, dass bei diesem Verbundwerkstoff der Holzanteil komplett durch Bambusfasern ersetzt wird. In der Regel liegt der Bambusanteil bei ungefähr 60 Prozent. Beide Werkstoffe werden industriell hergestellt und in die jeweilige Form gegossen oder gepresst. Da der Fertigungsprozess – zumindest bei demselben Hersteller – immer gleich abläuft, weisen WPC und BPC Terrassendielen einer Marke identische Eigenschaften auf und sind auch optisch homogen.
2. Die Vor- und Nachteile von BPC Terrassendielen
Bambus ist ein umweltfreundlicher und nachhaltiger Rohstoff, der sehr schnell nachwächst: Die Pflanze erreicht nach circa fünf Jahren einen Verholzungsgrad, für den unsere heimischen Harthölzer ungefähr 50 Jahre benötigen. Auch die Gewinnung von Bambus kann schonend erfolgen, ohne unverhältnismäßig stark in die Natur einzugreifen. Allerdings wächst Bambus zwar fast auf der ganzen Welt, aber nicht in Europa, daher verschlechtern die langen Transportwege die Ökobilanz von Bambus. Auch der Herstellungsprozess von den hohlen Bambusrohren bis zu – beispielsweise – BPC Terrassendielen ist energieintensiv und aufwändig.
Bambus wird auch als Bambusholz bezeichnet und häufig als Holzersatz verwendet, hat aber genau genommen nichts mit Holz zu tun. Es handelt sich um ein Süßgras mit hohem Stärkegehalt, der bei Pilzen und Insekten sehr beliebt ist, weil Stärke ihnen einen optimalen Nährboden bietet. Um einen Pilz- und Insektenbefall und damit eine geringere Lebensdauer der Dielen zu verhindern, ist ein massiver Chemikalieneinsatz notwendig. Auch gegen Schimmelbildung müssen BPC Terrassendielen intensiv behandelt werden, anderenfalls würde ihre Witterungsbeständigkeit deutlich leiden. Je nach Hersteller werden unterschiedliche Mengen verschiedener Chemikalien eingesetzt, um den BPC Terrassendielen die notwendigen Eigenschaften für den Außenbereich zu verleihen, die Bambus ursprünglich nicht hat. Vor allem bei Billigware ist zudem damit zu rechnen, dass die BPC Terrassendielen mit Pestiziden belastet sind.
Der hohe Einsatz von Chemikalien bei der Herstellung sorgt allerdings in der Regel wie gewünscht dafür, dass das Endprodukt eine ganze Reihe positiver Eigenschaften aufweist – wenn auch hochwertige Herstellung und Qualität geachtet wird. Die BPC Terrassendielen sind antibakteriell und rutschfest, robust und strapazierfähig, sehr hart und splittern nicht. Durch die ausgeprägte Härte zeigen BPC Terrassendielen ein geringeres witterungsbedingtes Dehnungsverhalten als WPC Dielen. Dadurch sind sie formstabiler und benötigen eine weniger eng verlegte Unterkonstruktion. Der hohe Abnutzungswiderstand sorgt allerdings dafür, dass die BPC Dielen schwerer zu verarbeiten sind als zum Beispiel WPC. Die Möglichkeiten zum Recycling sind bisher noch nicht optimal.
3. Die Vor- und Nachteile von WPC Terrassendielen
Sämtliche Vorteile, die BPC Terrassendielen bieten, gelten im Prinzip auch für WPC Dielen. Optisch sind WPC Terrassendielen kaum von echtem Holz zu unterscheiden – sie sind fußwarm und überzeugen durch eine angenehme Haptik. Gleichzeitig weisen sie durch den Kunststoffanteil viele weitere Vorteile auf, die Holzdielen fehlen, wie Feuchtigkeitsresistenz, Robustheit, Formstabilität sowie Beständigkeit gegen Pilz- und Insektenbefall. Da für WPC in der Regel keine Bäume gefällt werden müssen, weil das verwendete Holzmehl meistens ein Nebenprodukt aus Sägewerken ist, weisen WPC Terrassendielen eine gute Ökobilanz auf.
Wie auch BPC sind WPC Terrassendielen farbstabil. Das Vergrauen, auch Patina genannt, das bei Holzdielen durch das UV-Licht verursacht wird und eine regelmäßige Nachbehandlung notwendig macht, tritt bei WPC und BPC Terrassendielen kaum auf. In den ersten Monaten kann die ursprüngliche Farbe etwas ausbleichen, danach bleibt sie sehr beständig. Ohnehin ist das Material so widerstandsfähig und wetterbeständig – wenn auch nicht ganz so hart wie BPC –, dass eine Oberflächenbehandlung komplett entfällt.
WPC Terrassendielen sind außerdem äußerst pflegeleicht und schmutzabweisend. Der Werkstoff ist auch ähnlich verdichtet wie BPC und hat dadurch einen weiteren Vorteil, der ihn auch für Poolumrandungen prädestiniert: Er ist rutschfest und splittert nicht. Das erhöht nicht nur die Stabilität, sondern ist auch zum Barfußlaufen ein angenehmer Effekt. Und: Im Gegensatz zu BPC zeigen WPC Terrassendielen all diese positiven Eigenschaften, ohne einer chemischen Behandlung unterzogen werden zu müssen. Aus diesem Grund finden Sie im Onlineshop vom WPC Terrassendielen Depot ausschließlich Dielen aus WPC; BPC Terrassendielen führen wir nicht in unserem Sortiment.
4. Gestaltungsvarianten bei WPC und BPC Terrassendielen
Was die Gestaltungsmöglichkeiten angeht, gibt es nur wenige Unterschiede zwischen BPC und WPC. Davon abgesehen gibt es bei beiden Materialien massive Terrassendielen sowie Hohlkammer-Profile, deren Eigenschaften und Kosten unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden. Auch coextrudierte Terrassendielen, die mit einer zusätzlichen Schutzschicht aus Kunststoff versehen werden, gibt es für BPC und WPC. Sie sind besonders widerstandsfähig, unempfindlich und pflegeleicht.
Die handelsüblichen Oberflächen der WPC/BPC Terrassendielen sind glatt oder angeraut, fein oder grob gerillt und genutet. Farbnuancen in Braun bis ins Rötliche sowie Grau bis Anthrazit sind am häufigsten im Handel vertreten, es sind aber auch andere Farbtöne und -verläufe erhältlich. Sehr beliebt ist auch die Optik einer imitierten Holzmaserung. Insgesamt verfügen alle WPC und BPC Terrassendielen über gleichmäßige Strukturen und ein homogenes Erscheinungsbild, das durch die einheitliche Fertigung zustande kommt.
5. Sind BPC Terrassendielen langlebiger als WPC Dielen?
Grundsätzlich sind sowohl BPC Terrassendielen als auch WPC Dielen langlebig und beständig. Es gibt aber auch klare Unterschiede – man rechnet grob mit einer Lebenserwartung von zehn bis 25 Jahren. Die Unterschiede ergeben sich allerdings weniger durch die unterschiedlichen Rohstoffe Holz und Bambus, sondern vor allem durch das Verhältnis der Holz-/Bambus- bzw. Kunststoffanteile sowie den zusätzlichen Beigaben im Fertigungsprozess. Auch Qualitätsunterschiede bei der Herstellung entscheiden über die anschließende Lebensdauer. Um langlebige WPC oder BPC Terrassendielen zu erhalten, müssen daher verschiedene Faktoren berücksichtigt werden:
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- Ein höherer Kunststoffanteil erhöht in jedem Fall die Lebensdauer
- Ummantelte Terrassendielen sind langlebiger als massive Dielen, die wiederum langlebiger sind als Hohlkammer-Profile
- Billigware wird auch billig produziert, was sich in der Regel negativ auf die Lebensdauer auswirkt
- Gilt nur für BPC: Je weniger Chemikalien zum Einsatz kommen, umso weniger haltbar sind die Terrassendielen
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6. BPC und WPC: Welches Material punktet beim Verlegen?
Beide Materialien müssen mit Clips montiert werden. Für die Unterkonstruktion können verschiedene Materialien wie WPC/BPC oder Aluminium infrage kommen. Am sinnvollsten ist es aber, für Unterkonstruktion und Deckschicht das gleiche Material zu verwenden, weil dadurch die Lebensdauer ungefähr gleich ist. Die Vorgehensweise beim Verlegen ist bei WPC und BPC grundsätzlich dieselbe: Zunächst wird der Untergrund vorbereitet, dann die Unterkonstruktion inklusive eines Gefälles (vom Haus weg) von circa zwei Zentimetern errichtet und anschließend die WPC/BPC Terrassendielen entsprechend den Herstellerangaben befestigt.
Darüber hinaus gibt es nur zwei Unterschiede zwischen den beiden Materialien, die darauf zurückzuführen sind, dass BPC Terrassendielen einen so hohen Härtegrad aufweisen. Diese Härte sorgt einerseits für einen hohen Abnutzungswiderstand, der sich beim Verarbeiten der Dielen bemerkbar macht: Beim Sägen oder Bohren werden Sie mehr Energie aufbringen müssen als bei ähnlichen Dielen aus WPC. Andererseits wirkt sich die ausgeprägte Härte bei der Unterkonstruktion aber auch positiv aus, denn der Abstand zwischen den einzelnen Balken kann etwas größer sein als bei WPC Terrassendielen.
7. Keine Unterschiede zwischen WPC und BPC beim Pflegeaufwand
Sowohl Terrassendielen aus BPC als auch aus WPC sind generell sehr pflegeleicht – Unterschiede in der Vorgehensweise oder der Häufigkeit des Säuberns gibt es praktisch keine. An erster Stelle steht die regelmäßige Trockenreinigung mit dem Besen. Gelegentlich sollte feucht gewischt werden, klares Wasser ist dafür in der Regel ausreichend. Sollten sich dennoch Flecken oder Schmutzränder gebildet haben, kann ein milder Neutralreiniger zum Einsatz kommen. Wahlweise können Sie selbstverständlich auch einen Spezialreiniger erwerben, notwendig ist das aber in den meisten Fällen nicht. Sinnvoll ist hingegen ein ausführlicher Grundputz im Frühling und Herbst, bei dem Sie möglichst auch einmal alle Möbel entfernen oder zumindest verrücken, um wirklich an alle Stellen der Terrasse zu kommen und Staunässe zu vermieden.
8. Unser Fazit: WPC schlägt BPC
Wir haben Ihnen hier noch einmal die wichtigsten Vor- und Nachteile zusammengefasst – abgesehen von denjenigen Eigenschaften, bei denen es ohnehin keine Unterschiede zwischen den beide Materialien gibt.
BPC Terrassendielen | WPC Terrassendielen | |
Vorteile |
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Nachteile |
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Wie Sie gesehen haben, ähneln sich BPC und WPC in vielen Punkten sehr, sodass beide Materialien durchaus zum Verlegen einer Terrasse infrage kommen. Allerdings weisen BPC Terrassendielen in den meisten Fällen einen hohen Anteil chemischer Zusätze und Behandlungen auf, die es aus unserer Sicht zu vermeiden gilt. Daher haben wir uns entschieden, in unserem Onlineshop keine BPC Terrassendielen anzubieten. Falls Sie dennoch an einer BPC Terrasse interessiert sind, sollten Sie nicht gleich bei den billigsten Angeboten zugreifen, sondern sich gut informieren und auf seriöse Zertifikate sowie eine lange Garantie achten.